Die Causa Kristina Ankerhold sorgt auch auf der politischen Ebene für reichlich Zündstoff.
Umweltministerin Heinen-Esser hat angekündigt, eine interne Untersuchungs-Kommission einzurichten, die die Vorwürfe aufklären soll. Daneben würde auf die Auswertung des zuständigen Veterinäramtes gewartet, dem das Material ebenfalls vorliegt und das eine Anzeige gegen Landstallmeisterin Kristina Ankerhold bearbeitet. Das Ministerium äußerte sich auch zu der Zusammensetzung der Kommission: „Die Kommission setzt sich zusammen aus dem Leiter des für das Landgestüt zuständigen Fachreferates, der Leiterin des Tierschutzreferates, der Landestierschutzbeauftragten sowie dem Leiter des Justitiariats, auch externer Sachverstand soll eingebunden werden.“
Nachdem Bündnis 90/Die Grünen und die SPD schon angekündigt haben, im zuständigen Umweltausschuss die Landesregierung um einen Bericht rund um die Vorkommnisse im Landgestüt zu bitten, geht die FDP noch einen Schritt weiter. Der kleinere Koalitionspartner fordert „personelle Konsequenzen“, falls sich der Vorwurf der tierschutzwidrigen Trainingsmethoden erhärte. Der umweltpolitische Sprecher der FDP, Markus Diekhoff, sagte dazu: „Dabei ist klar, dass ein Gestüt des Landes NRW beim Thema Tierschutz im Pferdesport Vorreiter sein muss. Gemäß den Leitlinien für den Tierschutz im Pferdesport des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft, sind die kritisierten Trainingsmethoden tierschutzwidrig. (Zitat aus Leitlinien: Maßnahmen, die zu einer Hyperflexion des Genicks oder Halses (sogenannte Rollkur) führen, sind tierschutzwidrig, da sie zu erheblichen Schmerzen, Leiden oder Schäden bei den betroffenen Pferden führen.) Im Sinne des gesamten Reitsports, der von der Liebe und Partnerschaft zum Pferd lebt, sind solche Methoden abzulehnen. Wenn die laufenden Ermittlungen des Ministeriums und der Veterinärbehörden zu dem Ergebnis kommen, dass es sich bei den kritisierten Trainingsmethoden um solche Praktiken handelt, sind personelle Konsequenzen an der Spitze des Landgestüts unausweichlich.“
Ebenfalls deutlich wird die umweltpolitische Sprecherin der CDU, Bianca Winkelmann: Sie begrüßt das Einsetzen der Untersuchungskommission und schreibt: „Die neuen Leitlinien des Bundeslandwirtschaftsministeriums zum Tierschutz im Pferdesport empfehlen eindeutig, auf Methoden wie die Rollkur zu verzichten. Dieses Aufrollen des Pferdes kann zu einer Hyperflexion des Genicks und so für das Tier zu Schmerzen führen. Es steht für mich fest, dass solche Methoden sich für ein reiterliches Aushängeschild mit Vorbildfunktion für die vielen Reiterinnen und Reiter in unserem Land verbieten – das
muss für die Zukunft absolut sicher gestellt werden.“