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Informationen über die Atypische Weidemyopathie

Das APP hat ein Informationsblatt über die Atypische Weidemyopathie erstellt.

 

Sie können die Informationen hier nachlesen und sich hier als PDF ausdrucken und verteilen: Informationsblatt Atypische Weidemyopathie

 

 

APP e.V. – Aktionsbündnis Pro Pferd e.V.
Aufklärung – Information – Beratung
www.propferd.org
Das APP informiert
November 2013
Atypische Weidemyopathie
Aus aktuellem Anlass greifen wir dieses Thema auf: Zur Zeit treten wieder vermehrt Fälle der
atypischen Weidemyopathie auf. Diese Krankheit führt in etwa 85% der Fälle zum Tode der
betroffenen Pferde.
Was ist die atypische Weidemyopathie?
Es handelt sich um eine Vergiftung, bei der sämtliche Muskeln einschließlich des Herzmuskels in
kurzer Zeit zerstört werden. Die Krankheit ist nicht ansteckend, oft sind aber komplette Bestände
befallen.
Das liegt an der mutmasslichen Ursache, die konkreten Auslöser sind leider noch nicht vollständig
erforscht. Als mögliche Auslöser werden Pilze, die sich im Herbst an Laub oder Gräsern bilden, oder
auch die Samen einiger Ahorn-Sorten vermutet.
Fakt ist, dass sich der Auslöser im Pferd zu einem toxischen Stoff verwandelt, der diese Vergiftung
auslöst.
Zeitliche Zuordnung und Voraussetzungen
Die atypische Weidemyopathie tritt im Spätherbst auf, möglicherweise haben die ersten Nachtfröste
einen gewissen Einfluss (entweder auf eine Pilzbildung oder aber auf das Abreifen der Ahornsamen).
Betroffen sind Pferde, die ganztags oder über mehrere Stunden Weidegang haben, nur wenig oder
gar nicht zugefüttert werden und auf nassen Weiden stehen. Pferde unter drei Jahren sind am
Stärksten betroffen, aber auch Pferde, die ein schlechtes Immunsystem haben (Krankheit,
Wurmbefall).
Symptome
– Koliksymptome sind möglich (Wälzen, Schwitzen, Hinlegen), Darmgeräusche sind aber
weiterhin vorhanden
– Plötzliche Steifheit, Lähmungserscheinungen, Muskelzittern bis hin zu Krämpfen
– Atemstörungen
– Erhöhte Pulsfrequenz
– Das Pferd kann matt und apathisch sein
– Zum Teil deutliche Untertemperatur
– Keine ausgeprägten Schmerzsymptomem, Futter- und Wasseraufnahme meist nicht
beeinträchtigt
– Der Urin ist dunkel verfärbt
Erste Hilfe
Sofort Tierarzt rufen! Pferd warm und trocken halten, Stress vermeiden
Vorbeugung
– Pferde vor Weidegang / auf der Weide mit ausreichend Rauhfutter versorgen (Heu/Stroh)
– Trockene, zugfreie Unterstände anbieten
– Auf Ahornsamen achten (Achtung: Die Samen fliegen sehr weit!)
– Pferde regelmässig entwurmen
– Auf die Mineralstoff- und Vitaminversorgung achten

Beim Auftreten der atypischen Weidemyopathie bittet die AMAG / Uni Lüttich (Belgien) um Meldung.
Dort wird an dieser Krankheit, den Zusammenhängen und Ursachen geforscht.
Erreichbar ist die AMAG unter www.myopathieatypique.fr, dort auf der Startseite (englisch oder
französisch) finden sich die links zur Meldung eines Falles, jeweils einmal für den Tierbesitzer und
einmal für den Tierarzt.