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Dressuraufgabe der Klasse L von 1925

Uns ist eine Turnierordnung (T.O.) aus dem Jahr 1925 in die Hände gefallen, also ein Vorläufer der heutigen Leistungs-Prüfungs-Ordnung.

Hier finden Sie eine A-Aufgabe von 1925 und hier eine Aufgabe der Klasse M aus 1925.

Im Gegensatz zu heute sind in ihr auch die Aufgaben enthalten. Übrigens: Welche Aufgabe jeweils geritten wurde, stand nicht etwa schon in der Ausschreibung, sondern “Die Auswahl der Aufgabe erfolgt erst unmittelbar vor Beginn der Preisbewerbung durch den Richter”. Die Angabe von Bahnpunkten gab es damals noch nicht. Und: Das Springen am Ende jeder Dressurprüfung gehörte immer zwingend dazu.

Zur Erklärung: Die Pferde wurden vierzügelig auf Kandare vorgestellt. “Angefasste Trense”: Alle Zügel in der linken Hand, nur der rechte Trensenzügel ist in der rechten Hand. “Durchgezogene Trense”: Alle Zügel sind in der linken Hand, also einhändiges Reiten.

L.H = Linke Hand, R.H.= Rechte Hand

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Vorderseite der Turnier-Ordnung von 1925

Hier eine Aufgabe der Klasse L (Leicht)

Aufgabe 1. (Zeit etwa 10 Minuten, bei Viereck 20×40)

Einreiten im Schritt mit durchgezogener Trense

Halten

Im Schritt anreiten und auf die rechte Hand gehen

R.H.  Auf der Mitte der 1. langen Seite eine Volte

Aus der nächsten Ecke Kehrt.

L.H.  Auf der Mitte der nächsten kurzen Seite eine Volte,

Auf der Mitte der nächsten langen Seite halten und linksumkehrt. (Wendung auf der Hinterhand)

R.H. Im Mitteltrab anreiten. (Einmal herum) Durch die ganze Bahn wechseln.

L.H.  (Einmal herum) Auf der Mitte der nächsten kurzen Seite halten. Trense anfassen und im verkürzten Tempo antraben. Auf der Mitte der 1 langen Seite eine Volte. Aus der nächsten Ecke Kehrt.

R.H. In der nächsten Ecke vor der kurzen Seite eine Volte. Auf die Mittellinie gehen und in der Mitte der Bahn halten. 6 Schritte rückwärtsrichten. Halten. Im verkürzten Tempo antraben und auf die rechte Hand gehen. Auf der Mitte der nächsten langen Seite halten und rechtsumkehrt. (Wendung auf der Hinterhand.)

L.H. Im Schritt anreiten, Linksstellung nehmen und im verkürztem Tempo angaloppieren. (Einmal herum.) Auf der Mitte der nächsten kurzen Seite eine Volte. Nach Durchreiten der nächsten Ecke durch die halbe Bahn wechseln.

R.H. (Einmal herum.) Auf der Mitte der nächsten kurzen Seite Halten. 6 Schritte rückwärtsrichten. Halten. Im verkürztem Tempo angaloppieren. Aus der 2. Ecke der nächsten langen Seite Kehrt, ohne Wechsel.

L.H. (Einhalbmal herum.) Galoppwechsel. Aus der 2. Ecke der nächsten langen Seite Kehrt, ohne Wechsel.

R.H. Auf der Mitte der nächsten kurzen Seiten Galoppwechsel. (Trense durchziehen) Zügel in eine Hand nehmen und Mittelgalopp. (Einmal herum.) Im verkürztem Tempo durch die halbe Bahn wechseln. Mittelgalopp.

L.H. (Einmal herum) Auf den nächsten beiden langen Seiten stärker. Trense anfassen und auf die Mittellinie gehen. In der Mitte halten. Die Stellung wechseln und im verkürztem Tempo angaloppieren.

R.H. Zügel in eine Hand. Mittelgalopp. (Einmal herum) Auf 2 langen Seiten stärker. Trense anfassen. Auf der Mitte der nächsten langen Seite halten. Im Mitteltrab anreiten. Auf den beiden nächsten langen Seiten stärker. Durch die ganze Bahn wechseln, dabei stärker.

L.H. Auf  2 langen Seiten stärker. Schritt, Zügel lang. (Einhalbmal herum)

Springen (Klasse L: etwa 90 cm fest hoch bzw. 2m breit)

 

Die Rückseite der Turnier-Ordnung von 1925 mit einer Werbung für einen Reitstall.
Die Rückseite der Turnier-Ordnung von 1925 mit einer Werbung für einen Reitstall.

 

Hier finden Sie eine A-Aufgabe von 1925 und hier eine Aufgabe der Klasse M aus 1925.

 

Und hier können Sie einen Blick darauf werfen, wie Reitmeisterin Ingrid Klimke eine Dressuraufgabe aus dem Jahr 1912 nachreitet – mit ganz erstaunlichen Elementen.

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Lesetipp dazu: Unser Heft “Von den Anfängen zum Leichten”

Cover: Von den Anfänge zum Leichten

2 Responses

  1. […] Wir haben auch schon eine Aufgabe der Klasse M und eine der Klasse L veröffentlicht. […]

  2. […] die Dressuraufgabe der Klasse L aus dem Jahr 1925 schon interessant fand, der wird diese Aufgabe auf M-Niveau vielleicht auch als Herausforderung […]