Timeline

2004:
Im Oktober geht die erste Version der Dressur-Studien-Homepage online

2005:

Das erste Heft der Dressur-Studien erscheint zum 1. März

2007:
Der Gründer der Ecole de Légèreté, Philippe Karl, löst mit seinem Buch „Irrwege der modernen Dressur“ eine Debatte in Deutschland aus. Wir holen den damaligen FN-Ausbildungsleiter Christoph Hess und Philippe Karl an einen Tisch. Die Begegnung halten wir nicht nur in dem Sonderheft „Klassisch contra Classique“ fest, sondern Pferdia TV begleitet uns mit der Kamera und ein Video entsteht.

2009:

Statt nur dreimal im Jahr erscheinen wir fortan viermal im Jahr und sind auch im Einzelhandel erhältlich. Wir gründen auf unserer Homepage das Netzwerk „Fair zum Pferd“ und starten unsere erste Petition, die sich gegen das FEI-Vorhaben richtet, selbst Schmerzmittel im Sport zu erlauben. Die sogenannte „Progressive Liste“ wird von den FEI-Delegierten nicht angenommen.

2010:

Wir initiieren eine internationale Petition gegen die Rollkur, im ersten Schritt kommen 27.000 Unterschriften zusammen.
Die Dressur-Studien sind jetzt auch auf Facebook zu finden: Heute (2025) haben wir über 126.000 Follower und sind damit das deutsche Pferdemagazin mit den meisten Followern.

2011:

Die FEI plant, die No-Blood-Rule aufzuweichen, sodass nicht bei jeder Blutspur ein Dressurpferd abgeklingelt werden muss. Mit einer neuen Petition machen wir darauf aufmerksam, 20.000 Menschen schließen sich dem an. Die geplante Regeländerung wird von der FEI nicht verabschiedet.

2012:
Gerd Heuschmann bittet im Frühjahr um Unterstützung im Kampf gegen die Rollkur. Gemeinsam sammeln wir knapp 42.000 Unterschriften, die der FEI übergeben werden. Das Ergebnis bleibt jedoch ernüchternd: Das umstrittene Low-Deep-Round wird für bis zu zehn Minuten am Stück erlaubt. Gerd Heuschmann ordnet das nach dem FEI-Treffen in einem Interview mit der „Cavallo“ als „nicht tierschutzrelevant“ ein.
Im Herbst nehmen wir hochwertige Pferde-Fachbücher anderer Verlage ins Sortiment auf, von denen wir glauben, dass sie gut zu unserem Grundsatz „Fair zum Pferd“ passen. Mittlerweile umfasst das Angebot fast 200 Bücher.

2017:
Wir führen die Serie „Das Auge schulen“ ein. Pferdesport-Physiotherapeutin Karin Link und Dressurausbilder Jan Nivelle nehmen in jedem Heft Pferde unter die Lupe, schildern Auffälligkeiten und geben den Besitzern praktische Tipps an die Hand.

2019:

Wir beginnen mit unserem Fair zum Pferd-Campus: Online-Webinare. Bis heute gibt es mehr als 100 Aufzeichnungen unserer Campusse, alle mit hochkarätigen Experten und jederzeit abrufbar.

2020:

Durch die Coronapandemie kommt der Verkauf unserer Hefte im Einzelhandel zum Erliegen. Ohnehin werden auch in guten Zeiten von den gelieferten Heften im Schnitt nur 25 bis 35 Prozent verkauft, der Rest wandert in die Tonne. Wir beschließen, dieser Ressourcenverschwendung ein nachhaltiges Ende zu setzen und ziehen die Dressur-Studien aus dem Einzelhandel zurück.

2022:

Optimistisch gründen wir ein Hundemagazin „Fair zur Fellnase“, doch schon nach zwei Ausgaben hat es sich ausgeschnüffelt. Da nützt auch der größte Optimismus nichts, wenn die Verkaufszahlen nicht stimmen.
Nachdem wir im Jahr 2017 einen ersten halbherzigen Podcast-Versuch unternommen hatten, gehen wir das Thema jetzt „ernsthaft“ an: Der Podcast „Hufgetrappel und Pfotenabdrücke“ entsteht.

2023:

Das TV-Format „Die Pferdeprofis“, das von Hundeprofi Martin Rütter verantwortet wird, stellt neue „Trainer“ vor. Nach unseren Recherchen nutzt einer von ihnen tierschutzwidrig Elektrolitze. Zudem band er Pferde an einem Traktor fest und zog sie hinter sich her, um sie „halfterführig“ zu machen. Nach Veröffentlichung unserer Recherchen und einer breiten Debatte in den Sozialen Medien wird das Format eingestellt.
Unser Podcast „Hufgetrappel und Pfotenabdrücke“ bekommt eine „kleine Schwester“. Im Podcast „Keine Lästerschwestern“ tauschen sich Pferdephysiotherapeutin Katrin Obst und Chefredakteurin Claudia Sanders über Allerlei aus der Pferdewelt aus.

2024:

Im Frühjahr berichten wir im Podcast „Keine Lästerschwestern“ über den Blaue-Zungen-Skandal, den eine schwedische Tageszeitung publik gemacht hat. Isabell Werths Anwalt fordert uns auf, unseren Podcast offline zu nehmen, andernfalls drohten juristische Konsequenzen. Wir machen diese Androhung publik: Der Podcast ist bis heute online, weitere Schritte folgten von Werths Anwalt nicht.
Kurz vor den Olympischen Spielen im Sommer wird der Skandal um die britische Dressurreiterin Charlotte Dujardin bekannt: Wir nehmen das zum Anlass, eine weitere Petition zu starten, mit dem Ziel, dass  verbandsinterne Strafen bei solchen Vorfällen deutlich drastischer ausfallen sollten. Wir sammeln über 88.000 Unterschriften und übergeben diese im Winter an die FEI und die FN.
Im Dezember führen wir erstmals eine Online-Wissenskonferenz, kurz: WiKo, durch. Zum Thema „Das iberische Pferd“ luden wir sechs Expertinnen ein, die uns an einem Sonntag sechs Stunden Fachwissen  vermittelten.

2025:

20 Jahre Dressur-Studien! Das nehmen wir zum Anlass, uns technisch weiterzuentwickeln. Im Frühjahr geht unsere App „Dressur-Studien | Fair zum Pferd“ online. In ihr gibt es den digitalen Zugriff auf alle jemals von
uns veröffentlichten Hefte: 10.000 Seiten fundiertes Fachwissen sind mit einem Mausklick durchsuchbar. Die App ergänzt das Printheft, das weiterhin fester Bestandteil unseres Konzepts bleibt!

Die EntstehungJubiläumslogo der Dressur-Studien

Wie heißt es so schön? „Das Pferd ist niemals schuld!“ Doch, am Entstehen der Dressur-Studien ist ein Pferd schuld, und das zu 100 Prozent!

Der Reihe nach. Wir schreiben das Jahr 2002, ich bin Mitte dreißig und kann mir meinen lang gehegten Traum vom eigenen Pferd endlich erfüllen. Der zweieinhalbjährige PRE-Hengst Orgulloso 38 zieht bei uns ein. Gut, ich wollte kein so junges Pferd. Aber bitte, ich hatte schon als Teenager immer mehrere Pferde pro Tag geritten, darunter auch junge Pferde angeritten. Außerdem wählte ich als Stall einen Ort, von dem ich meinte, dass dessen Trainerin uns unterstützen könnte. Also, was sollte schon passieren? Oder anders formuliert: Ich dachte doch allen Ernstes, ich könnte reiten.
Orgulloso alias Mr.P. zeigte mir schnell, dass ich da wohl einem gewaltigen Irrtum aufgesessen war. Da ich bei Orgus Ausbildung mehr Fragen als Antworten hatte, las ich mich kreuz und quer durch die Pferdeliteratur und merkte schnell: 10 Autoren, 20 Meinungen. Wie sehr hätte ich mir gewünscht, dass unterschiedliche Ansätze zu einem Thema gebündelt in einem Heft daherkämen.

Gleichzeitig war ich aktiv in dem Internet-Forum „Agrar“, insbesondere in der Untergruppe „Wukis“ – den Wunderkindern. Dort hatten sich vor allem Frauen zusammengefunden, die junge Pferde besaßen und ihre gemeinsamen Wege mit ihnen dokumentierten,sich bei aufkommenden Problemen gegenseitig unterstützten – das alles mit einer gehörigen Portion Humor. Kurz gesagt: Die Idee für die Dressur-Studien war bald  geboren. Gemeinsam mit Stefanie Simon und Sandra Will nahm das Projekt Gestalt an. Melanie Wowerhun brachte ihre Expertise in der Grafik ein, und Angela Weiß entwarf das allererste Logo der Dressur-Studien.
In den folgenden Jahren haben uns viele Menschen unterstützt, motiviert und uns konstruktive Tipps gegeben, wie wir noch besser werden können – ein Vorgang, der bis heute andauert und für das ganze Team wichtig und bereichernd ist. Manche Wege haben sich gekreuzt, ein Stück des Weges sind wir gemeinsam gegangen, bis sich die Wege wieder getrennt haben. Darunter waren beispielsweise Nils Michael Becker, Karin  Ottemann, Tina Löffler und Dr. Britta Schöffmann – um nur einige zu nennen.

Andere begleiten uns von Beginn an, auch hier seien exemplarisch nur zwei genannt:Fotografin Christiane Slawik und Sitzspezialist Eckart Meyners – danke! Vieles wäre ohne Euch nicht möglich gewesen. Nicht in der ersten Reihe, aber für mich unverzichtbar sind unsere Lektorin Cora von Hindte-Mieske und Grafikerin Eva Eisenzopf, die beide seit dem Jahr 2007 mit Argusaugen über alles in ihrem Zuständigkeitsbereich wachen und dafür sorgen, dass mir der Blick für das Wesentliche nicht verloren geht. Auch Pferdewirtschaftsmeisterin Maren Jonasdofsky ist nach einer Pause wieder ein Teil des Teams.

Als im März 2005 die erste Druckauflage mit 1.000 Exemplaren angeliefert wurde, standen mein Mann Tom und Sohn Mark staunend mit mir im Innenhof unseres Hauses. Der damals zehnjährige Mark war im Gegensatz zu mir allerdings ganz und gar nicht ergriffen, sondern murmelte nur: „Na toll, da werden meine Urenkel noch Freude daran haben.“ Der Nachwuchs sollte gottseidank nicht Recht behalten, und die erste Auflage war
schneller verkauft, als wir angenommen hatten.

Für alle Beteiligten waren die Dressur-Studien anfangs ein „Hobby“, jeder von uns ging einer hauptamtlichen Beschäftigung nach, die dafür sorgte, dass Hafer und Möhren unserer Pferde zuverlässig bezahlt werden  konnten. Honorare von den Dressur-Studien waren also nur ein „Zubrot“. Und das ist im Grundsatz bis heute so geblieben. Ein Magazin, das nur viermal im Jahr erscheint, kann schlicht keine Mitarbeiter über zwölf Monate finanzieren. Zumal wir schon immer knapp auf Kante gestrickt waren: Die Rücklagen kaum erwähnenswert – dafür haben wir aber auch keinerlei Schulden angehäuft. Mancher Betriebswirtschaftler mag nun zu Recht den Kopf schütteln, aber für uns hatte diese „Null-Schulden-Politik“ auch den Vorteil, dass wir von niemandem abhängig waren und sind. Und das ist auch gut so!
Im Jahr 2013 stand es wieder einmal so kritisch um die Dressur-Studien, dass ich beschloss, meinen Hauptjob als freie Hörfunkjournalistin beim Deutschlandfunk an den Nagel zu hängen und alles Engagement in das Überleben der Dressur-Studien zu stecken – daran hat sich bis zum Jahr 2025 nichts geändert.

Die Zeiten waren und sind stürmisch, Printprodukte empfinden manche als ein Auslaufmodell – ich nicht, auch wenn wir uns ständig weiterentwickelt haben. Im Jahr 2012 haben wir beispielsweise Bücher anderer Verlage ins Sortiment aufgenommen, bei denen wir davon ausgehen, dass sie unseren Lesern gefallen könnten. Damit hat sich übrigens ein weiteres Hobby von mir entwickelt: Ich berate Sie gern, welches Buch zu  welchem Thema passt. Ja, ja, ich sehe jetzt schon wieder die Betriebswirte unter Ihnen mit dem Kopf schütteln, aber ich gebe gern zu: Ich habe eine große Freude daran, mich in der Reitliteratur umzusehen und zu empfehlen, was passen könnte. Falls Sie den Service nutzen wollen: Rufen Sie einfach an.

Neben all den wirtschaftlichen Dingen, die mich als Herausgeberin umtreiben und manche schlaflose Nacht verbringen lassen, waren es besonders unsere Aktionen und Petitionen (siehe Timeline), die mich nie den Mut verlieren ließen. So viele motivierte Pferdemenschen, die nur das Beste für die Pferde wollen! Das müssen und werden wir weiter unterstützen.
Kommen wir nun zu dem eigentlichen Punkt, warum es die Dressur-Studien nach 20 Jahren noch gibt und hoffentlich noch viele weitere Jahre geben wird: Sie, unsere Leser und ganz besonders unsere Abonnenten. Sie sorgen für das Fundament, damit wir nicht nur unser Heft machen, sondern auch all die anderen Aktionen „Fair zum Pferd“ auf den Weg bringen können. Ohne Sie gäbe es uns schon lange nicht mehr! Und auch wenn ich verstehen kann, wenn der eine oder andere kündigt und sagt „Mir fehlt die Zeit zum Lesen“ – bitte nehmen Sie sich trotzdem die Zeit. Gerade jetzt, wo über Soziale Medien vermeintliches „Wissen“ überall verfügbar ist, ist es umso wichtiger, tatsächlich qualifizierten Journalismus zu unterstützen. Journalismus, der auf Fakten basiert und nicht irgendwelchen Modeströmungen hinterherläuft. Ein Journalismus, der immer das Credo „Fair zum Pferd“ vor Augen hat – und nichts anderes ist in dem Kontext wichtig!

Ich bin sehr dankbar (und nein, das ist keine Phrase, sondern sehr ernst gemeint), dass ich das Privileg habe, seit 20 Jahren die Dressur-Studien herausgeben zu dürfen. Was für eine Erfahrung, was für ein Ritt! Ich möchte (fast) keine Minute missen. Und werde jede weitere Minute genießen. Wenn ich zum Schluss noch zwei Wünsche frei habe, dann nur, dass Sie uns als Leser noch lange erhalten bleiben – und Orgulloso alias Mr.P. noch lange an meiner Seite ist! Zusammen wird alles gut.
Bleiben Sie uns gewogen!
Ihre Claudia Sanders

Uns haben zahlreiche Glückwünsche zum Jubiläum erreicht, diese finden sich hier.