Eigentlich befasst sich die Studie der britischen Stiftung „Animal Health Trust“ – Schirmherrin ist die Queen – mit der Frage, ob und inwieweit ein rutschender Sattel durch eine unerkannte Lahmheit beim Pferd verursacht wird. Doch neben dem eigentlichen Studienergebnissen kamen noch einige andere – sehr ernüchternde – Fakten über Pferdebesitzer, Reiter und Trainer zu Tage.
Insgesamt 506 Sportpferde und 276 Reiter nahmen an der Studie teil, die von der Tierärztin und Wissenschaftlerin Dr. Sue Dyson geleitet wurde. Alle Reiter hatten angegeben, dass ihre Pferde gesund und im regelmäßigen Training seien.
Zwischen November 2012 und Februar 2013 untersuchten und studierten die Wissenschaftler die Pferde und die Ritte. Ihr Fazit: Von den 506 vorgestellten Pferden zeigten fast 46% Taktstörungen, Steifheiten bis Lahmheiten: Probleme, die die Reiter nicht erkannt hatten und glaubten, ihre Pferde seien uneingeschränkt fit. Ähnlich drastisch fiel das Urteil über den Reitersitz aus: von den 276 Reitern saßen 103 schief auf dem Pferderücken.
Der Sattel rutschte bei zwölf Prozent der Pferde. Davon wiesen 30% eine Lahmheit der Hinterhand auf. Im Hinblick auf eine ähnliche Studie aus dem Jahr 2012, die ähnliche Ergebnisse zu Tage gefördert hatte, stellten die Wissenschaftler fest, dass ein rutschender Sattel damit auch ein Hinweis auf eine Lahmheit des Pferdes sein kann.
Als „schockierend“ bewertete das Wissenschaftsteam, dass weder Reitern noch Trainern aufgefallen war, dass ihre Pferde lahmten oder andere Auffälligkeiten im Bewegungsablauf zeigten. Als wichtiges Ergebnis ihrer Studie hielten sie deshalb fest, dass es dringend mehr Aufklärung und Informationen innerhalb der Reitsportszene bedürfe, damit Lahmheiten rechtzeitig erkannt und behandelt werden könnten.
Die gesamte Studie können Sie hier in englischer Sprache nachlesen.
Hier finden Sie eine kurze englische Zusammenfassung der Studie.
