In einer wissenschaftlichen Studie wurde die Hufgesundheit von Pferden in den Niederlanden untersucht. Mit einem erschreckenden Ergebnis: Von den fast 1.000 untersuchten Pferden hatten 85 Prozent mit Hufproblemen zu kämpfen.
Fünf Experten haben disziplinenübergreifend die Studie erstellt, darunter Wissenschaftler der Universität Utrecht und Experten der Niederländischen Schmiedevereinigung. Insgesamt 942 Pferde wurde während der regelmäßigen Hufbeabeitungstermine im Jahr 2015 untersucht. Die im Schnitt elf Jahre alten Pferde wurden zum großen Teil als Freizeitpferde (28,2%) eingesetzt, gefolgt von Dressurpferden (26,8%), Fahr- und Zuchtpferde (18,7%), sowie Springpferde (17,6).
Bei den 85 Prozent der Pferde, die die Hufprobleme aufwiesen, waren diese mehrheitlich zwar nicht dramatisch. Die Forscher und Experten zeigten sich dennoch überrascht über die hohe Zahl der Probleme. Häufigstes Auffälligkeit war Strahlfäule (45%). Bei 30,4 Prozent der Pferde fanden sich oberflächliche Hornspalten in den Hufen. Ausgeprägte Wachstumsringe zeigten sich bei 26,3 Prozent der Pferde. Ebenfalls auf der Liste: Sohlenverletzungen (24,7%), tiefe Hufspalten (16,4%), White Line Disease (17,8%), Hornklüfte (5,2%) und chronische Lahmheiten (3,9%).
Die meisten Pferde, bei denen sich Strahlfäule zeigte, lebten in zu feuchter Boxenhaltung mit Stroh. Das White Line Disease wurde besonders da diagnostiziert, wo dem Pferd statt täglich nur einmal in der Woche die Hufe ausgekratzt worden sind. (cls)
Mehr Informationen über die Studie finden Sie hier.
Nicht zuletzt diese Studienergebnisse sollten bei jedem Pferdebesitzer die Alarmglocken läuten lassen und die Hufe seines Pferdes noch einmal genau unter die Lupe nehmen, ganz gleich in welcher Disziplin er unterwegs sind. Mit unserem nächsten Heft wollen wir Ihnen dazu all das Wissen an die Hand geben, was dazu nötig ist. Unser „Huf-Heft“ erscheint zum 1.12. 2017.