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Buchbesprechung: „Galopp und fliegende Wechsel“ von Ruth Giffels

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Ein ganzes Buch über Galopp und fliegende Wechsel? Die Autorin begründet diese Themenauswahl mit ihrem eigenen Spaß an Galopparbeit einerseits und den von ihr beobachteten Defiziten bei der Ausbildung, insbesondere der fliegenden Wechsel, andererseits. Ihre Intention besteht darin, den Lesern dazu zu verhelfen, „die Entwicklung des Galopps und der fliegenden Wechsel systematisch und durchdacht anzugehen.“
Wie sie dabei vorgeht, sei am Beispiel einer der wohl beliebtesten Streitfragen erläutert – der Frage nach DER richtigen Galopphilfe erläutert. Die Giffels´sche Antwort auf diese Frage ist im Kapitel „Hilfengebung zum Angaloppieren“ zu finden. Dieses beginnt mit der Testfrage nach dem Bewegungsablauf im Galopp, um dann die Überlegung anzustellen, wie man diesen Bewegungsablauf sinnvoll einleiten und unterstützen kann. Danach werden aus der Literatur bekannte Varianten von Galopphilfen einschließlich ihrer Vor- und Nachteile erörtert, um dann zu folgendem Grundsatz zu kommen: „Welche Hilfe oder Kombination von Hilfen auch immer man wählt – wichtig ist, dass man in seiner Hilfengebung konsequent bleibt.“ Abschließend wird die von der Autorin bevorzugte Hilfengebung dargestellt.

Ähnlich systematisch und konsequent vom Pferd her gedacht, ist das gesamte Buch aufgebaut. Das beginnt schon bei den Grundvoraussetzungen. Hier wird z. B. nicht nur die Wichtigkeit eines korrekten Sitzes erörtert, sondern auch auf die Bedeutung von mentalem Training für den Reiter hingewiesen.
Mögliche Ausbildungsschwierigkeiten werden beschrieben und Lösungsmöglichkeiten zur Überwindung typischer Probleme angeboten. Stets wird darauf verwiesen, dass für unterschiedliche Pferdetypen unterschiedliche Übungssequenzen erforderlich sein können, um zum gewünschten Ziel zu kommen.
So wird es mit Hilfe des Buchs möglich, einen individuellen Trainingsplan für das eigene Pferd zu erarbeiten, womit das Buch seinem Anspruch zu 100 Prozent gerecht wird.
Wer Patentrezepte sucht, wird von diesem Buch vermutlich enttäuscht sein. Selber denken – insbesondere eine genaue Analyse der eigenen reiterlichen Schwächen und der Ausbildungsdefizite, Stärken und Schwächen des eigenen Pferdes – wird einem nämlich nicht erspart.
Wer jedoch ohne regelmäßigen Reitunterricht häufig auf sich allein gestellt arbeitet, findet damit eine wertvolle Unterstützung. Das Buch hat deshalb vor allem einen Fehler– es ist zu kurz. Und vielleicht nimmt Ruth Giffels früher oder später ja auch alle anderen Bereiche der Dressurausbildung in dieser Art und Weise unter die Lupe.(Astrid von Lukas)

Galopp und fliegende Wechsel
Ruth Giffels, 109 Seiten, Hardcover, Cadmos-Verlag, 2004

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