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Rollkur raubt Pferden den Atem

Unter der Überschrift „Jetzt wird es richtig eng“ berichten die Kollegen von der Cavallo in ihrer Februar-Printausgabe 2010 über Forschungen zum Thema Rollkur. Ein neu entwickeltes kleines Endoskop macht es möglich, die Atemwege des Pferdes auch in der Bewegung zu kontrollieren, bisher war das nur im Stand möglich. Forscher des Graf-Lehndorff-Instituts, das dem brandenburgischen Haupt- und Landgestüt Neustadt/Dosse angegliedert ist, haben so die Auswirkungen der Rollkur überprüfen können.

Dazu haben die Wissenschaftler 16 Pferde longiert: Erst mit langen Ausbindern, dann mit extrem kurzen, so dass die Pferde in Rollkur-Haltung laufen mussten. Ernüchterndes Fazit: Durch den aufgerollten Hals bleibt den Pferden regelrecht die Luft weg, die Atemwege verengen sich und der Puls steigt an. Durch eine gleichzeitig eingesetzte Wärmebildkamera stellten die Forscher außerdem fest: Die Rollkur-Pferde verspannen, die Durchblutung verändert sich und die Pferde drücken den Rücken weg. Insgesamt führe das für die Pferde zu einer „unphysiologischen Belastung, die in keiner Pferdeausbildung Platz haben sollte“, schlussfolgert die Leiterin des Graf-Lehndorff-Instituts, Professor Christine Aurich. Fazit: Für die Befürworter der Rollkur bzw. Hyperflexion wird die Luft zunehmend dünner, denn jetzt sind auch aus wissenschaftlicher Sicht Argumente vorgetragen, die die Schädlichkeit der Rollkur eindeutig belegen.
Der Link führt zur Cavallo, das neue Heft mit dem Artikel ist in der kommenden Woche am Kiosk zu haben.