Mit Spannung haben Beobachter das CHIO in Aachen verfolgt. Nicht zuletzt auch deshalb, weil ja die neuen Richtlinien für die Stewards angewendet werden sollten: Maximal zehn Minuten am Stück sollte demnach Low-Deep-Round/LDR erlaubt sein. Die FEI hat jedoch – man möchte fast sagen still und heimlich, eine Pressemitteilung existiert dazu offenbar nicht – die Richtlinien wieder geändert. Das zehnminütige Zeitlimit wurde wieder aufgehoben, wie der Aachener Chefsteward Rolf-Peter Fuß gegenüber den DS bestätigte. Theoretisch ist damit LDR wieder unbegrenzt erlaubt. Gelbe und rote Karten können bei Bedarf weiter verteilt werden, wobei die Stewards nur gelbe Karten zücken dürfen, die roten sollen nur noch von Richtern vergeben werden.
Auf dem Aachener Dressurabreiteplatz zeigten allerdings in erster Linie nur die holländischen Reiterinnen die Rollkur. Ihr männlicher Teamkollege, Edward Gal, mutete das seinen Totilas nicht zu. Im Gegenteil, er ritt ihn recht locker und entspannt ab und kassierte im Viereck wieder Höchstnoten für seine Leistungen. Auch Patrik Kittel, der im vergangenen Jahr ja heftig in die Kritik geraten war, weil er seinen Scandic gerollkurt hatte, zeigte jetzt mit seinem Nachwuchspferd ein wirklich schönes Abreiten. Recht unrühmlich zeigten sich der eine oder andere Spanier auf dem Abreiteplatz: Eine bis zum Anschlag angezogene Kandare samt blauer Pferdezunge ist ein No-Go! Einen ausführlichen Bericht finden Sie dazu in unserem nächsten Heft, welches am 1.9. 2010 erscheint.