Die Süddeutsche Zeitung veröffentlichte in diese Tagen einen Artikel von Gabriele Pochhammer mit dem Titel „Tod in der Wüste“. In ihm werden die Qualen derjenigen Distanzpferde beschreiben, die an Wettbewerben in den Vereinigten Arabischen Emiraten starten müssen: ein Martyrium, das mit dem Einschläfern enden kann. Dass solche Details überhaupt an die Öffentlichkeit gelangen – und nicht in der Wüste bleiben – ist der britischen Journalistin Pippa Cuckson und den Administratoren der Facebook-Gruppe „Clean Endurance Riding“ zu verdanken: Sie veröffentlichen die verstörenden Videos dieser „Wettbewerbe“, die das Elend der Pferde dokumentieren. Wer die Nacht nicht schlaflos verbringen möchte, sollte sich die Videos ersparen, der Bericht von Gabriele Pochhammer ist erschütternd genug.
Fazit: Der Weltreiterverband FEI zeigt wieder einmal, wie wichtig ihm das Wohlergehen der Pferde ist: offenbar gar nicht. Jede Beteuerung, dass dies anders sei, ist kaum das Papier wert auf dem es geschrieben ist – das kennen wir ja schon aus dem Dressursport. Bei den arabischen Distanzritten sterben aber sogar Pferde und die FEI macht kaum halbherzige Schritte, um das zu verhindern. Im Gegenteil: Es steht der Verdacht im Raum, dass arabische Seilschaften bis in die höchsten FEI-Etagen hinein ihren Einfluss geltend machen, damit diese tierquälerischen Spektakel in den Emiraten weiter stattfinden können.
Für die Distanz-Pferde ist diese Entwicklung im wahrsten Wortsinne tödlich und für die fairen Distanzreiter ein Trauerspiel, dass ihr Sport durch einige so diskreditiert wird. Die Deutsche Reiterliche Vereinigung hat übrigens Mitte Dezember den deutschen Distanzreitern untersagt, an arabischen Wettbewerben teilzunehmen. Besser ist das.