Juli Zehs Romane wurden mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet und sie ist eine der bekanntesten deutschen Gegenwartsautorinnen. Aber im Grund ihres Herzens ist sie besonders eines: bis heute ein Pferdemädchen geblieben.
In der vergnüglich zu lesenden „Gebrauchsanweisung für Pferde“, beschreibt sie ihren Weg in die Pferdewelt. Jede Wette, dass die meisten von uns sich da wiedererkennen: „Mehr als einmal hat mein Mann mich gefragt, warum wir Pferdeverrückte eigentlich das Pferd wie einen Dauergast im Wellness-Spa behandeln, während wir selbst uns zwischen Paddock und Sattelkammer ein Käsebrot reinziehen und abends hastig ein bisschen Wärmesalbe auf den verspannten Nacken schmieren. Ich weiß keine Antwort.“ An diesem kurzen Zitat zeigt sich schon: Das Buch ist auch eine wunderbare Lektüre für Nicht-Pferdeleute, die aber eng verbandelt mit einem Pferdemädchen sind – um dieses besser zu verstehen. Trotz aller Vergnüglichkeit, nimmt Juli Zeh auch den Reitsport inklusive Freizeitreitern kritisch unter die Lupe, aber ohne den (nervtötenden) belehrenden Zeigefinger. Von uns gibt es dafür eine dicke Leseempfehlung!