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FN stellt pferdegerechtes Konzept für Abreiteplätze anderen FEI-Nationen vor

Für das neue national gültige Konzept der FN (wir berichteten), wirbt Generalsekretär Soenke Lauterbach nun auch auf internationaler Ebene.

Bild von Totilas, wir er im Jahr 2012 in Hagen mit Rollkur abgeritten wird.
Diese Form des “Abreitens” ist auf deutschen Vorbereitungsplätzen nicht mehr erlaubt. Foto: Julia Rau

Das Konzept sieht vor, dass nicht pferdegerechtes Reiten wie Rollkur und Co. auf dem Abreiteplatz geahndet wird. „Wobei es uns hier in erster Linie um die Kommunikation mit den Reitern geht. Die Aufsicht am Abreiteplatz soll hier eingreifen und die Reiter ansprechen. Das kann von einem Gespräch bis hin zum Disqualifikation reichen“, beschreibt  der FN-Generalsekretär die möglichen Eskalationsstufen.

„Bevor  wir das Konzept veröffentlichten, hatten wir es vorab schon der FEI zukommen lassen“, sagt Soenke Lauterbach, „und die Reaktionen waren durchaus positiv.“ Im Laufe der vergangenen Wochen habe das Konzept auch einzelnen Nationen vorgestellt werden können. „Dies geschah meist jedoch immer nur am Rande von Sitzungen, aber sowohl die  Schweden, Engländer und Italiener zeigten sich durchaus aufgeschlossen für unser Konzept“, berichtet Soenke Lauterbach.

Mit dem Konzept in der Tasche ist der Generalsekretär auch in die Schweiz gefahren. Dort ist seit Jahresbeginn die Rollkur per Tierschutz-Gesetz verboten.  „Doch es gibt noch Klärungsbedarf, wie diese Vorschrift nun genau umgesetzt werden soll. Sowohl die Schweizer Federation als auch das zuständige Veterinäramt zeigten sich sehr begeistert von unserem Konzept.“

Weniger Begeisterung lösten die deutschen Ideen allerdings beim jährlichen Treffen des Internationalen Dressurtrainer-Clubs (IDTC) aus, das im April in Warendorf stattfand: „Wir stießen auf einigen Widerstand“, erinnert sich der Generalsekretär: „Aber davon lassen wir uns nicht entmutigen.“

Der Bewertungskatalog und der dazugehörige Film, der zeigt, bei welchen Reitmethoden die Richter am Abreiteplatz unmittelbar eingreifen müssen, werden gerade ins Englische übersetzt, „da in Deutschland viele ausländische Reiter an nationalen Turnieren teilnehmen, denen wir das Konzept natürlich auch zugänglich machen müssen.“

Dass dies auch eine weitere Möglichkeit ist, das pferdefreundliche Konzept international weiter bekannt zu machen, dürfte da wohl ein gern genutzter Nebeneffekt sein. (cls)